Von der Röhre bis zum 8k. Und noch weiter?
Jeder erinnert sich wohl noch an die guten alten Röhrenfernseher und dem sehr überschaubaren Programm. Große Fernseher waren sehr teuer und galten als Statussymbol. Das Upgrade auf eine 60 Hz Übertragung schien revolutionär. Aber wie in allen Bereichen der Technik, speziell auch in der Unterhaltungselektronik, unternahm die Modernisierung eine Entwicklung mit 7-Meilen-Stiefeln. Über die ersten LED- und Plasmafernsehgeräte ging die Richtung schnell in nutzeroptimierte Geräte, die einen großen Teil der menschlichen, digitalen Bedürfnisse stillen sollten. Erste Smart-TVs sorgten für ein reges Interesse aller Hersteller an All-in-One Fernsehern, die nicht nur das empfangene Satellitenprogramm übertragen, sondern auch Zugriff auf verschiedene Smart-TV Apps ermöglichen (z.B. Social-Media, Videoportale). Mit der zunehmenden Anzahl an verschiedenen Geräten, erhöhte sich die Konkurrenz der Unternehmen, sodass man weiter an der Bildqualität arbeitete. High Definition war schon fester Bestandteil der Fernseher, natürlich auch der Smart-TVs. Die Hersteller sahen sich gezwungen noch weiter zu gehen. Ultra High Definition heißt das neue Stichwort. Ein Hersteller geht sogar mit SUHD an den Start. Beide Formate setzen auf optische Brillanz und hochmoderne Technik im inneren der Geräte. Beide haben aber auch noch große Aufgaben vor sich, um sich attraktiv für den Käufer machen zu können. Ein großes Thema dabei ist die Kompatibilität des zu darstellenden Inhalts und natürlich auch die preisliche Einordnung der Geräte. Was ist der Unterschied zwischen UHD und SUHD? Wieviel gibt man für ein Gerät aus? Welches Format wird sich in Zukunft durchsetzen? Kann ich meine Blu-Rays in der besseren Qualität schauen? Der Verbraucher wird vor viele Optionen gestellt. Und die Kaufentscheidung wird immer schwieriger, da immer mehr Hersteller und Unternehmen nachziehen, sei es in der Weiterentwicklung der Geräte oder der Aufbereitung des Inhaltes.
UHD – Schärfe goes Ultra
UHD steht für Ultra High Definition und bewegt sich in einer Auflösung von 4k bis 8k, wobei 8k größtenteils in Japan umgesetzt wird. Zum Vergleich hat UHD-1 (mit 4k Auflösung) viermal mehr Pixel als Full HD bzw. UHD-2 (8k) in Höhe und Breite jeweils viermal mehr Feinheiten als Full HD. Da es sich um ein noch recht junges Format handelt, hält sich die Auswahl an Serien oder Filmen in 4k bzw. 8k noch in Grenzen. Aber viele Videoportale wie Amazon Prime oder Netflix arbeiten an einer stetigen Umsetzung ihres Programms in UHD. Diese lassen sich dann auch bequem auf dem Smart-TV anschauen. Auch wird parallel an der Blu-Ray-Technik gearbeitet, um diese auch UHD-tauglich zu machen. Hersteller, Plattformen und Appentwickler arbeiten zurzeit an einer Standardisierung der Geräte auf UHD, verbunden mit der Angleichung der gezeigten Inhalte. Hard- und Software entwickeln sich derweil im Gleichschritt. Bis 2016 soll auch das allgemeine Fernsehprogramm in 4k bzw. 8k-Qualität zu bestaunen sein. Daran arbeiten japanische Fernsehgesellschaften. Schon bald könnte aber UHD wieder an Relevanz verlieren, denn ein neues Format steht bereits in den Startlöchern: SUHD.
SUHD – Konkurrenz oder Weiterentwicklung für UHD?
Samsung stellte auf der sogenannten “Consumer Electronic Show” seinen SUHD-TV vor. Natürlich ein Smart-Tv, der aber in eine neue Richtung gehen will. Umgesetzt wird SUHD durch die sogenannte Quantum-Dot-Technologie, die durch Nanokristalle blaue Lichtpunkte in rote und grüne verwandeln kann. Diese Art der Bilderzeugung ist sehr energiesparsam. Auch die Bandbreite der Farbpalette kann sich sehen lassen, denn diese ist 64-mal größer als beispielsweise bei den UHD-Geräten. Grade weil es aber eine frische und in-den-Kinderschuhen-steckende Technologie ist, gibt es noch viel Spielraum für Neuerungen. Beispielsweise ist der Bildkontrast momentan noch nicht so gut wie bei den LED-Fernsehern, auch wird sich die Bezahlbarkeit der Geräte erst einpegeln müssen. Man darf aber auf die weitere Entwicklung gespannt sein. Wenn erstmal mehrere Unternehmen diese Technologie für sich entdecken, können wir uns in ein paar Jahren auf nahezu perfekte Bilder freuen. Ultra High Definition könnte dann einen würdigen Nachfolger finden.
Was könnte in Zukunft kommen?
Da irgendwann die Wahrnehmungsfähigkeit des menschlichen Auges auch Grenzen aufweist, wird in Zukunft wohl wieder weniger Augenmerk auf die Bildqualität gelegt. Eher werden die Smart-TVs weiter an den Lifestyle des Käufers angepasst (z.B. Verbindung mit anderen Endgeräten, Social Media, Multientertainmentplattformen). Schon jetzt gibt es eine große Anzahl an Smart-TV Apps und jede größere Internetseite hat eine App oder lässt sie entwickeln. Weiterhin wird auf eine Standardisierung sämtlicher übertragbarer Medien gearbeitet. Dabei sind es nicht nur Filme, Serien oder das Fernsehprogramm. Auch Musik, Bilder oder eben die Apps müssen an die neuen Geräte angepasst werden. Weiterhin ist auch Einbinden der 3-D-Technik auf die einzelnen Geräte vorstellbar. Deren Umsetzung für das Heimkino hat schon auf dem Full-HD-Geräten erste Früchte getragen.
Welcher Kauf würde sich lohnen?
Da SUHD in der Start-Up-Phase ist, ist ein Kauf eines UHD-Gerätes zu empfehlen. Auch wenn es noch nicht so viele darstellbare Inhalte gibt, sind doch die Smart-TVs technisch schon auf hohem Niveau und wenn man Nutzer bestimmter Apps ist, kann man auch einige Inhalte schon in 4k genießen. Langfristig gesehen wird sich das UHD-Format als gängiges etablieren und letztendlich ist es auch qualitativ soweit fortgeschritten, dass die Geräte auch in ein paar Jahren noch auf hohem Niveau bleiben. Preislich wird sich dann in den nächsten Jahren auch einiges ändern, wenn UHD massentauglich ist und nahezu jeder Inhalt kompatibel ist. Es bleibt abzuwarten wie sich SUHD entwickelt. Sollte es sich erwartungsgemäß als Alternative zum UHD entwickeln, könnte aus der Alternative schnell eine Konkurrenz werden. In Zeiten des Energiesparens sind effiziente Geräte gefragter als je zuvor. Und sofern der technische Rückstand des SUHD in Bezug auf Kontrast überwunden werden kann, könnte UHD eine Ablösung erfahren. Aber das ist alles noch Zukunftsmusik und hängt von den weiteren Entwicklung in dieser Branche ab. Auch hängt es davon ab, wie sich das Kaufverhalten der Nutzer entwickelt bzw. in welche Richtung sich die Wichtigkeit bestimmter Optionen bewegt. Pauschal kann man nur über Tendenzen spekulieren. Aber egal wie man sich entscheidet, stehen sich beide Formate in Sachen Unterhaltungswert in nichts nach. Momentan ist es gut auf UHD zu setzen, um dann in ein paar Jahren auf das sparsamere und farbtechnisch schönere Format SUHD umzusatteln. Aber eines bleibt bei aller Entwicklung gleich: Bildschärfe ist reine Definitionssache.
Veröffentlicht am 28.07.2015